Was sind Medienscouts?

Medienscout-Projekte sind Peer-Projekte zur Förderung der Medienkompetenz und zur Stärkung der Partizipationskultur in Schule und Jugendarbeit. Medien-Peer-Projekte bringen engagierte Kinder und Jugendliche zusammen: Sie eint das Interesse am Umgang mit digitalen Medien und der Wunsch, andere bei Fragen und Problemen rund um digitale Medien zu unterstützen und mit ihrem Engagement Schule mitzugestalten. Bevor sie mit ihrer Arbeit beginnen, durchlaufen sie in der Regel eine Ausbildung.

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Schülerinnen und Schüler übernehmen mit eigenständiger Handlungs- und Gestaltungskompetenz zunehmend Verantwortung für ihr Lernen und geben Unterstützung durch ihre Umgebung. Auf diese Weise leisten Medienpeer-Projekte einen aktiven Beitrag zur Partizipationskultur einer Schule.

Peer-Projekte schaffen Erfahrungsräume für die Entwicklung wichtiger Zukunftskompetenzen.

Die Förderung von Student Agency

Handlungsleitend für die Entwicklung von Student Agency ist die Förderung des eigenen und des gesellschaftlichen Wohlergehens. Das hat eine Reihe positiver Auswirkungen für die Entwicklung einer eigenen Identität und eines Zugehörigkeitsgefühls. Diese reichen vom Entdecken und Entwickeln eigenständiger Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten, über Sinn- und Orientierungsangebote hin zu persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten, beruflichen und persönlichen Entwicklungsperspektiven und nicht zuletzt dem Gefühl der Selbstwirksamkeit.

Positive Effekte durch die Förderung von Co-Agency 

Gleichaltrige haben aus entwicklungspsychologischer Sicht eine wichtige Bedeutung in vielen Bereichen der Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung junger Menschen. Sie geben Orientierung, helfen bei der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben und bei der Suche nach eigenen Werten.

Co-Agency entwickelt sich in interaktiven, in sich gegenseitig unterstützenden und bereichernden Beziehungen mit Gleichaltrigen, Lehrkräften, Eltern und dem Sozialraum Schule. 

Zielgruppen und Arbeitsfelder.

Eine aktive Medienscout-Arbeit hilft Schulen und Familien, digitale Kommunikation bewusst und kompetent zu nutzen, mediale Inhalte kritisch einzuordnen, um so zu einem resilienten Mediennutzungsverhalten beizutragen. Ihre Angebote wie Workshops und Sprechstunden richten die Medienscouts zumeist an jüngere oder gleichaltrige Mitschüler:innen.

Einige Peer-Projekte in Schleswig-Holstein bieten auch Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen für Lehrkräfte und Eltern ihrer Schule an. Manche Projekte richten ihre Angebote zudem an Grundschulkinder und sogar Senior:innen.

Wichtige Themenfelder der Medienscout-Arbeit sind z.B. der kompetente und bewusste Umgang mit Social Media, Computerspielen/Gaming, Online-Kommunikation, Datenschutz und Privatsphäre, aber auch Handlungsmöglichkeiten bei Cybermobbing, der kritische Umgang mit Inhalten wie Falschinformationen und Hass im Netz

Schleswig-Holstein.

In Schleswig-Holstein gibt es verschiedene und vielfältige Peer-Projekte im Bereich der Medienkompetenzförderung und der digitalen Partizipation. Sie heißen zum Beispiel Medienscouts, SchülerMedienLotsen, MedienLeuchtenFlensburger Mediensecurity und Handy-Scouts.

Die meisten Medienscout-Gruppen in Schleswig-Holstein starten ab der 7./8. Klasse. Realisiert wird die Ausbildung entweder eigenverantwortlich zum Beispiel durch engagierte Lehrpersonen der Schule oder mit Hilfe außerschulischer Medienpädagog:innen.

Die Landeskoordinierungsstelle für Medienpeers in Schleswig-Holstein wurde ins Leben gerufen, um das Thema Medienkompetenz an Schulen und in den Jugendhilfen zukünftig noch stärker voranzubringen. Hierfür werden die Themen Medienkompetenzförderung und Möglichkeiten der digitalen Teilhabe und Partizipation systematisch zusammengedacht.

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